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Welche Schmelzverfahren gibt es?

1. Wärmeleitungsschweißen (Heat Conduction Welding)

Prinzip:

  • Der Laserstrahl erwärmt die Oberfläche des Werkstücks unterhalb der Verdampfungstemperatur.
  • Die Wärme wird durch Wärmeleitung in das Material übertragen.
  • Es entsteht ein flaches, breites Schmelzbad.
Merkmal Beschreibung
Energiedichte < 10⁶ W/cm²
Eindringtiefe Gering (typisch < 1 mm)
Nahtform Breit, flach
Oberfläche Glatt, ohne Poren oder Spritzer
Materialbeanspruchung Gering (kleine Wärmeeinflusszone)

Anwendungen:

  • Feine Bauteile in Elektronik oder Medizintechnik
  • Sichtbare Schweißnähte (weil sie sehr glatt sind)
  • Dünne Bleche
     

2. Tiefschweißen (Keyhole-Schweißen)

Prinzip:

  • Der Laserstrahl hat eine sehr hohe Leistungsdichte (> 10⁶ W/cm²).
  • Das Material verdampft lokal → es entsteht ein Dampfkanal („Keyhole“)
  • Der Laserstrahl dringt tief in das Material ein und schmilzt es in der Tiefe.
  • Das flüssige Metall fließt hinter dem Keyhole wieder zusammen und erstarrt zur tiefen, schmalen Naht.
     
Merkmal Beschreibung
Energiedichte > 10⁶ W/cm²
Eindringtiefe Hoch (mehrere Millimeter bis Zentimeter)
Nahtform Tief, schmal
Oberfläche Meist leicht aufgeworfen, eventuell Spritzer
Materialbeanspruchung Höher (durch Verdampfung und Druckschwankungen)

Anwendungen:

  • Dickere Bleche (z. B. im Maschinen- oder Fahrzeugbau)
  • Hochfeste Verbindungen
  • Schweißnähte, die von außen nicht sichtbar sind
     

3. Zwischenformen und Varianten

In der Praxis gibt es auch Übergangsformen oder Sonderverfahren, z. B:

  • Hybrid-Schweißen (Laser + Lichtbogen)
    → kombiniert Laser- und MIG/MAG-Schweißen für höhere Spaltüberbrückung
  • Puls-Laserschweißen
    → Laserstrahl wird gepulst, z. B. für punktweise Schweißungen bei dünnen Materialien
  • Laserauftragsschweißen (Cladding)
    → Schmelzen eines Zusatzwerkstoffs (Pulver oder Draht) zur Beschichtung oder Reparatur