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Wie funktioniert Laserschweißen?

Laserschweißen ist ein Schmelzschweißverfahren, bei dem ein Laserstrahl als Energiequelle dient, um Werkstoffe – meist Metalle, zunehmend aber auch Kunststoffe – miteinander zu fügen.

 

1. Erzeugung des Laserstrahls

Ein Laser (Light Amplification by Stimulated Emission of Radiation) erzeugt einen hochfokussierten, intensiven Lichtstrahl mit sehr hoher Energiedichte.
Typische Lasertypen fürs Schweißen sind:

  • Faserlaser (Yb:YAG-Laser) – sehr effizient, weit verbreitet in der Industrie
  • CO₂-Laser – für dickere Bleche, längere Wellenlänge
  • Diodenlaser – kompakt, für dünne Materialien
     

2. Fokussierung auf das Bauteil

Der Laserstrahl wird über Spiegel, Linsen oder Lichtleitfasern auf die Fügestelle fokussiert.
Dadurch erreicht man:

  • Sehr hohe Energiedichte (bis zu 10⁶ W/cm²)
  • Genaue Ortsauflösung → feine, schmale Schweißnähte
     

3. Aufschmelzen des Materials

Die konzentrierte Laserenergie wird vom Material absorbiert → das Werkstück schmilzt lokal auf.
Es gibt zwei Hauptvarianten: 

 

a) Wärmeleitungsschweißen

  • Geringere Leistungsdichte
  • Material schmilzt oberflächlich
  • Flache, breite Naht
  • Eignet sich für dünne Bleche oder empfindliche Bauteile
     

b) Tiefschweißen (Keyhole-Schweißen)

  • Sehr hohe Leistungsdichte (> 10⁶ W/cm²)
  • Verdampfung des Metalls → Dampfdruckloch („Keyhole“)
  • Tiefer, schmaler Schweißsteg (Ähnlich wie beim Elektronenstrahlschweißen)
  • Ideal für dickere Materialien und hochfeste Verbindungen
     

4. Erstarren der Schmelze

Nach Abschalten oder Weiterbewegen des Lasers erstarrt die Schmelze → es entsteht eine Schweißnaht.
Oft wird ein Schutzgas (z. B. Argon oder Helium) zugeführt, um:

  • Oxidation zu vermeiden
  • Den Prozess stabil zu halten
     

5. (Optional) Zusatzwerkstoff

In manchen Fällen wird ein Schweißdraht oder Pulver zugegeben, um:

Vorteile

 

  • Sehr hohe Präzision
  • Geringe Wärmeeinflusszone → wenig Verzug
  • Hohe Schweißgeschwindigkeit
  • Automatisierbar (z. B. mit Robotern)
  • Kontaktloses Verfahren

Nachteile

 

  • Hohe Investitionskosten (Laserquelle, Optik, Sicherheit)
  • Exakte Positionierung nötig
  • Reflektierende Materialien (z. B. Kupfer ) schwer zu bearbeiten