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Wie kann man Messing bearbeiten?

Ein so vielseitiges Material wie die Kupfer-Zink-Legierung Messing lässt sich auf ebenso vielfältige Art und Weise bearbeiten. Hier kommt es natürlich darauf an, in welcher Form es als Grundmaterial vorliegt und was daraus entstehen soll.

Unter anderem ist die Messingbearbeitung auf folgende Weise möglich:

  • Fräsen
  • Drehen
  • Bohren
  • Biegen
  • Schneiden

Aufgrund der Materialeigenschaften von Messing ist es zur Zerspanung generell hervorragend geeignet.

Messing fräsen

Beim Messing fräsen kommt heutzutage häufig eine CNC-Fräse zum Einsatz, die eine sehr hohe Flexibilität und Fertigungsgenauigkeit bei der Fertigung von Frästeilen aus dieser Kupferlegierung bietet. Dies ist nicht zuletzt der koordinatengestützte Computersteuerung zu verdanken.

Mit mehrachsigen CNC-Fräsen lassen sich deutlich komplexere Teile mit nahezu allen Werkstückgeometrien fertigen, als es mit konventionellem Fräsen je möglich wäre. Von der Zerspanung rotationssymmetrischer oder quaderförmiger Werkstücke über 3D-Freiformflächen bis hin zu kleinsten Bauteilen wie etwa Zahnrädern ist bei dieser Art der Messingbearbeitung so gut wie jedes Teil realisierbar.

Messing drehen

Auch beim Drehen, also der rotationssymmetrischen Bearbeitung von Messing ist oftmals CNC-Technologie gefragt. Im Gegensatz zum Fräsen bewegt sich hierbei jedoch das Werkstück – es rotiert längs in der CNC-Drehmaschine um eine Achse und führt auf diese Weise die Hauptschnittbewegung durch. Durch die Vorschubbewegung des im Werkzeugschlitten fest eingespannten Drehmeißels am Werkstück entlang, entsteht schließlich die gewünschte Form des Messing-Drehteils. Alle Bewegungen in der Drehmaschine laufen auch hierbei ganz nach Programmierung ab. Auch innerhalb der Drehverfahren gibt es verschiedene Einstufungen, wobei die nach DIN 8589 die wichtigste darstellt. Dabei handelt es sich um die Verfahren:
 

  • Plandrehen
  • Runddrehen
  • Schraubdrehen
  • Wälzdrehen
  • Profildrehen
  • Formdrehen

Neben CNC-Drehmaschinen kommen vor allem bei niedrigen Stückzahlen, Kleinserien oder Einzelteilen auch Universahldrehmaschinen zum Einsatz. In sogenannten Bearbeitungszentren ist sowohl das Fräsen als auch das Drehen von Messing möglich.

Messing biegen

Das Biegeverhalten von Messing hängt im Wesentlichen von der Legierungszusammensetzung ab und variiert von Messingart zu Messingart. Grundsätzlich besteht das Metall aus Kupfer und Zink und kann weitere Legierungszusätze wie Blei oder Aluminium enthalten. Mit sinkendem Kupferanteil steigt jedoch die Sprödigkeit des Materials. Während also bei einer Messingart ein bestimmter Biegewinkel erreicht werden kann, reißt oder bricht ein anderes Material bei demselben Winkel.

Bei Messingrohren mit geringen Wandstärken und Durchmessern ist zum Biegen nicht allzu viel Kraft nötig. Es empfiehlt sich jedoch, das Messing vorher zu erwärmen. Möchte man sehr enge Radien biegen, sollte das Messing in einem Temperaturbereich von zirka 450 °C bis etwa 600 °C an der Biegekante weichgeglüht werden, etwa mit einem Brenner.

Dieses Weichglühen verhindert ein Reißen des Material, jedoch bleibt das Werkstück an der weichgeglühten Stelle relativ weich bleibt. Dies kann besonders dann ein Nachteil sein, wenn das bearbeitete Halbzeug – etwa ein Messingprofil oder eine Messingstange – Belastungen aushalten soll. Bei Messingrohren wird dies in der Regel nicht abverlangt.

Messing schneiden

Abhängig von den Anforderungen an das Endresultat haben sich als geeignete Verfahren zum Schneiden von Messing das Laserschneiden, Wasserstrahlschneiden oder das Schneiden per Kreissäge oder mit einer Schlagschere erwiesen. Mit letzterer lässt sich dünnes Messingblech hervorragend schneiden.

Messing bohren

Generell ist Messing ein Metall, dass bei der Bearbeitung sehr kurz Späne entwickelt. Möchte man Messing bohren, sollte der Bohrer über steile Spannuten verfügen und die Drehzahl höher gewählt werden. Die kurzen Späne spritzen beim Bohren stark umher – deshalb ist das Tragen einer Schutzbrille unbedingt nötig.